Lübeck/SH – Feuerwehr-Chef Oliver Bäth bestätigt ein großes Personalproblem. Da in Lübeck erst mit langer Verspätung die Arbeitszeit von 56 auf 48 Stunden pro Woche gesenkt worden war, haben sich viele Überstunden angesammelt. Inzwischen sind von den benötigten 26 Stellen 13 wieder besetzt worden. Damit konnte nach über einem Jahr wieder mit Fortbildungen begonnen werden. Doch die wurden Anfang des Jahres wieder gekürzt. Seitdem kämpft die Feuerwehr mit einem hohen Krankenstand. Grund sind die Noroviren, die auch an der Uniklinik zu vielen Problemen führen.

Auf der Wache 1 der Feuerwehr bleiben seit Anfang des Jahres zahlreiche Funktionen unbesetzt. Durch die fehlenden 13 zusätzlichen Mitarbeiter war die Sollstärke schon von 44 auf 40 gesunken. Durch den Krankenstand bleiben drei weitere Stellen unbesetzt. An den Wochenenden sind es noch zwei weitere Feuerwehrmänner weniger. Der Löschzug fährt dann nur mit acht Mann. Für weitere Aufgaben stehen zwei Mann bereit.

Die Vorgaben des Brandschutzbedarfsplan werden damit in Lübeck kaum noch erfüllt. Eigentlich sollen zehn Mann in zehn Minuten am Einsatzort sein. Diese Stärke erreicht aber nur noch die Wache 2 in der Welsbachstraße. In Kücknitz stehen acht Mann in Bereitschaft, in Schlutup sechs.

„Die Zitrone ist ausgequetscht“, sagt Feuerwehr-Chef Oliver Bäth. „Es kann Fälle geben, in denen die Einsatzkräfte in dieser Stärke überfordert sind.“

Bernd Möller, Fraktionsvize der Grünen, spricht von „unhaltbaren Zuständen“. Auch Reinhold Hiller, ordnungspolitischer Sprecher der SPD, fordert eine Aufstockung des Personals. Einen entsprechenden Antrag werde man nach der Kommunalwahl einreichen. Vorher würde man ohnehin an der CDU-Mehrheit scheitern.